25.04.

betty träumt- betty träumt  sich ein leben- träumt sich ein haus und ein garten-träumt eine familie-betty träumt glück-koheränz und verständnis- betty träumt schönheit- träumt von den dingen ,die es in ihrer kindheit nicht gab- betty träumt nicht von dem was da kommt – träumt nicht von den männern- träumt nicht davon dass sie ihre männer in ihrem gemeinsamen bett exekutiert- das sie die liebe hinrichtet, da wo man kinder zeugt- betty träumt von blumen und rasen- träumt das der garten  ihrem gefühl für familie entspricht- träumt nicht von den säcken, in denen sich die körper der männer befinden, die sie in diesem garten begräbt- die unter blumen ein dasein fristen, das sie ihnen bestimmt hat- betty pflegt ihren garten- pflanzt oben die blumen und unten die männer- arbeitet in schichten und behält ihre heimat bei sich- vergräbt gleichsam ihr leben- die rabatte als erinnerungsort- kein friedhof oder sonst eine körperentsorgestation- betty bettet die männer um- runter vom bett und rein in den boden- schichtet die männer lebend und tod  auf verschiedenen boden niveaus- betty vergräbt nur da wo sie sich auskennt- wo der boden gepflegt ist- betty träumt von einem blühenden garten, immer noch immer mehr je länger das leben vergeht und beginnt dann die methodik des anbaus zu variieren- ob es der fruchtbarkeit ihres gartens abbruch getan hat ist nicht zu bestimmen- betty schafft platz und räumt - lebt pragmatische polygamie- hält körper um sich  und pflanzt erinnerungssäcke- betty träumt immer noch immerzu von dem was niemals gekommen ist- träumt bis zuletzt vom verlorenen leben

(gg)